Last updated on 25. November 2021
So lange noch, bis das Haus kommt...
Wir haben eine wundervolle Gartenplanung von Johanna von Garteneuphorie bekommen und den stellen wir euch hier vor.
***** Ja, das ist Werbung für Garteneuphorie ******
Wie ihr in meinen unzähligen Gartenposts ja schon gesehen habt, liegt uns der Garten besonders am Herzen. Da ich aber selbst noch nie einen Garten geplant habe, war der Wunsch da eine professionelle Gartenplanung machen zu lassen. Ein Mensch, der das studiert oder eben gelernt hat, guckt da ja mit einem ganz anderen Blick drauf.
Zunächst dachte ich aber, dass es noch Zeit hat, immerhin haben wir noch nicht mal ein Haus! Aber dann ist mir wieder eingefallen, dass die beste Pflanzzeit für Bäume der Herbst ist (für Sträucher und Stauden auch, aber das geht zur Not auch im Frühling). Bäume sind auch teurer als Sträucher und Stauden, wenn da eine nicht anwächst, ist das nicht so tragisch wie ein Baum.
Johannas Garteneuphorie
Johanna folgte ich auf Instagram schon länger. Hier ist ihr Instagram Account:
Und hier könnt ihr euch die wunderschöne Homepage angucken.
Johanna hat ihren Bachelor of Engineering in Landschaftsarchitektur und Umweltplanung gemacht und ihre Thesis hatte den Schwerpunkt „Bauerngärten“.
Das Motto ihrer Firma ist „wild und schön“, also genau das was wir uns in unserem Garten wünschen.
Aber lest ihre Philosophie selbst:
Mein Motto: Es ist Zeit für wilde und schöne Gärten!
Johanna Lucke, Garteneuphorie
Bereits seit über mehr als zehn Jahren ist der Schwund der Artenvielfalt und Anzahl an heimischen Insekten deutlich in der Natur sichtbar; und auch wenn der heimische Garten ein Ort für das gesellige Zusammensein, Kraft sammeln und zur Ruhe kommen sein soll, so sollte er auch der Natur Raum bieten. Mit Feingefühl und Charme setze ich daher in meinen Pflanzplanungen auf heimische Wildkräuter und -Stauden, sowie insektenfreundliche Pflanzen im Allgemeinen. Dies schenkt jedem Beet und Garten einen außergewöhnlichen, frechen und modernen Touch. Ich setze auf zukunftsorientierte, pflegeleichte und klimaangepasste Gestaltungen, welche auch in weiteren zehn Jahren Bestand in Ihrem Garten haben werden und ihm Schönheit in ihrer Vielfalt verleihen.
Die Zusammenarbeit
Johanna schrieb mir dann bei Instagram eine Nachricht, ob sie unseren Garten planen darf. Und das genau zum richtigen Zeitpunkt. Unsere Zusammenarbeit war einfach und unkompliziert. Ich schickte ihr erst alle Pläne (und reichte dann die richtigen Pläne nach, da ich Dödel die falschen geschickt hatte) und sie guckte sich meine Blogposts an. In einem Videoanruf besprachen wir noch persönlich, was uns wichtig ist und klärten offene Fragen. Da wir ähnliche Vorstellungen haben, was einen schönen Garten ausmacht fühlte ich mich sehr sicher und wohl, dass das was wunderschönes wird. Ein, zwei Wochen später hatte Johanna uns einen wunderschönen Plan gestaltet, der mir ein kleines Tränchen ins Auge trieb.
Der Gartenplan
Da die PDF für DIN A 1 ausgelegt ist, kann ich euch das nur in ganzer Schönheit zeigen indem ihr hier das PDF runterladet:
Aber seht selbst:
Gehen wir mal kurz von oben nach unten durch (oben ist Norden, unten Süden). Unser Grundstück ist etwas kompliziert, denn es sind eigentlich zwei Grundstücke. Das obere Grundstück ist als Wald deklariert (hier uneingezäunt) und das untere ist unser Baugrundstück. Hier findet ihr eine kurze Info dazu. Das Waldgrundstück besteht zur knappen Hälfte aus einem Waldstreifen. Und da das hintere Grundstück als Wald gilt, können wir hier nichts drauf bauen. Also mussten wir unsere ursprüngliche Idee mit dem Gartenhäuschen dort erstmal verwerfen. Das Gewächshaus kann dort auch nicht hin. Und das schon begonnene Heubeet liegt jetzt an falscher Stelle (hatte eh zu wenig Heu ;D).
Durch dieses ganze Durcheinander hatten Johanna und ich uns da etwas missverstanden. Sie hat daher netterweise den oberen Teil noch hinterhergeplant, aber den Waldstreifen vergessen. Daher haben wir die Laubbäume jetzt dort oben etwas anders angeordnet. Das könnt ihr hier angucken.
Wir werden dort oben auch den Staudenteil mit fledermausfreundlichen, also nachtblühenden, Stauden behalten. Was ihr noch so für Tiere in eurem Garten tun könnt, könnt ihr hier nachlesen.
Die Obstbäume wurden aber wie geplant gepflanzt und sehen toll aus. Bei den Kirschen wird dann auch meine heiß erwartete Hollywoodschaukel stehen 😍. Ihr seht schon – Johanna hat an alles gedacht!
Darunter hat Johanna einen Bauerngarten mit Hochbeeten und Kompost-Ecke geplant. Weiter im Süden sind dann das Gewächshaus, mit Benjes Hecke, und das Gartenhäuschen. Davor kommt ein Bereich mit Feuerschale und Kräuterschnecke.
Im Norden vom Haus planen wir noch eine Gerätenschuppen.
Die rosanen und lila Flächen sind alles Stauden. Wir werden vorrangig, wie in den anderen Gartenposts schon erwähnt, einheimische Stauden verwenden. Diese sind einfach perfekt für unser Klima und die einheimische Insekten- und Vogelwelt.
An den Seiten des Grundstücks, in rund und dunkelgrün sollen Wildhecken kommen, zum Sichtschutz und vor allem als Rückzugs – und Futterort für Vögel und Insekten.
Im Südwesten seht ihr eine dunkelgrüne Struktur, das wird unsere Versickerungsmulde, dazu hat Johanna auch gleich eine Anleitung beigefügt. Dort hinein kommt ein Baum, der gut mit Überflutung klar kommt. Johanna hat sich hier für eine Sumpf-Eiche entschieden (aber wir werden wahrscheinlich doch noch eine Esche pflanzen, aber pscht). Daneben wird mit dem Aushub ein Hangbeet angelegt. Darüber entsteht eine Trockenmauer.
An die große Terrasse kommt noch ein Teich, wow, auf den freue ich mich schon besonders. Wir werden ihn ein klein bisschen weiter weg vom Haus schieben, zur Sicherheit.
Wir hatten erst geplant im Süden, an unserer Einfahrt ein Rolltor zu installieren. Die Ecke dort ist eh recht eng und so eine Toranlage kostenintensiv. Johanna hatte die tolle Idee das Grundstück erst neben dem Haus im Süden und Nordosten einzuzäunen (die dünne gelbe Linie) und damit die Einfahrt offen zu lassen. Das spart uns nen Batzen Kohle und war schon vorher Teil der Überlegung, aber jetzt hat mich das auf jeden Fall überzeugt.
Den Bereich der Einfahrt wollen wir nicht versiegeln. Daher haben wir uns dafür entschieden, den Bereich mit Wabenmatten (aus recycletem Material) und Kies zu befüllen. Natürlich nur so wenig wie nötig. Bei diesem Blog gibt es eine tolle Anleitung dazu.
Ein paar kleine Änderungen werden wir durchführen, wie z.B. das Häuschen mit dem Bauerngarten tauschen. Johanna hatte die gute Idee, das Gartenhaus nah an unser Haus zu stellen, so dass mensch vor allem von oben nicht so auf das Gartenhaus guckt. Aber mir ist es zu nah an unserem Wohnhaus. Aber Pläne sind ja veränderbar und das macht ja Johannas Plan nicht schlechter :).
Die Terrasse wird auch die größere Fläche im Westen haben und nicht im Osten, da dort das Nachbarshaus direkt an der 3 m Marke gebaut wurde und wir quasi vor dem Klofenster vom Nachbarn sitzen würden :D.
Die Ergänzungen zum Plan
Neben Eindrücken, wie bestimmte Elemente aussehen könnten, lieferte Johanna auch noch Pflanzenvorschläge.
- Vorschläge für Vogelschutzhecke /-Sträucher:
Holunder, Eberesche, Weißdorn, Schneeball, Hartriegel
Hundsrose, Felsenbirne, Heckenkirsche, Berberitze, Zierquitte,
Pfaffenhütchen - Vorschläge für weitere Gehölze:
Zaubernuss, Deutzie, Sumpf-Eiche, Rosmarin-Weide - Vorschläge für Gräser:
Pampasgras, Chinaschilf, Diamantgras, Rutenhirse (Panicum virgatum ‚Northwind‘)
Carex (Carex comans ‚Frosted Curls‘, Carex morrowii, Carex umbrosa, Zartes Federgras,
Schneemarbel, Wald-Schmiele - Vorschläge für Bodendecker:
Sand-Thymian, Haselwurz, Wald-Erdbeere, Storchschnabel, Günsel, Gundermann - Vorschläge für heimische Stauden:
Nachtkerze, Berg-Flockenblume, Berg Eisenkraut, Schöllkraut, Gewöhnlicher Natternkopf,
Kleiner Mannstreu, Zypressen-Wolfsmilch, Blauer Ysop
Fazit
Da am Ende vom Hausbau meist eher wenig Geld vorhanden ist, verstehe ich das viele die Außenanlagen erstmal nicht in Angriff nehmen können. Oder sich keine Planung leisten können oder wollen.
Für mich, oder uns, war es die richtige Entscheidung, bei so einem Großprojekt. Wir fühlen uns sicherer mit einer professionellen Planung. Durch das ganze Projekt wissen wir jetzt noch besser, was wir wollen. Wir können dem Plan folgen, ihn an manchen Stellen etwas abändern und jetzt relativ entspannt in den Frühling blicken.
Johanna hat alle unsere Wünsche umgesetzt, tolle Ideen gehabt und die Zusammenarbeit war super unkompliziert.
Wir wollten den Garten eh auf jeden Fall selbst anlegen, daher war es auch kein Problem mit einer weit entfernten Planerin zusammen zu arbeiten.
Alles in allem finde ich den Plan wunderschön und kann es nicht erwarten alles nach und nach (okay, zugegebenermaßen am liebsten alles sofort) umzusetzen.
Danke Johanna, für deine Nachricht, für deine Planung und den lieben Kontakt.
Uneingeschränkte Empfehlung für Garteneuphorie 💖