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Heimische Wildsträucherhecke

Last updated on 28. Oktober 2022

So lange noch, bis das Haus kommt...

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Wir machen Pause IM Haus, aber im Garten geht es weiter. Wir planen und pflanzen unsere Wildsträucherhecke.

Meine Gartenplanung ist auf dem Blog ja schon umfassend dokumentiert worden, das könnt ihr hier nachlesen.

Ich möchte ja nach Permakultur und Naturgarten Prinzipien gärtnern, daher möchte ich großteils einheimische Pflanzen verwenden. Ich hätte die Pflanzen auch gerne regional bezogen, aber mitten im Hausbau ist das sehr schwierig und ich habe sie daher über Pflanzmich bestellt.

Pflanzmich

Ich hab noch keine abschließende Meinung, weil ich ja nicht weiß wie gut die Pflanzen anwachsen werden. Aber die Pflanzen sahen auf jeden Fall gut aus, als sie ankamen.

Was mir nicht gefallen hat, ist das mein Wunschtermin nicht eingehalten wurde (ok, kann ich verstehen, steht auch dabei das das nicht immer funktioniert). Von den 45 bestellten Pflanzen kommen 3 erst Anfang August und 15 (!) im Oktober (!). Ich hatte Ende April bestellt. Laut der Webseite waren alle Pflanzen bis zu meinem gewünschten Lieferzeitpunkt vorhanden. Das ist schon echt blöd, weil gerade einige der Pflanzen die jetzt zu spät kommen sehr langsam wachsen.

Heckenplanung

Über die Hecke habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht und auch Pläne wieder verworfen und umgestaltet.

Einige Pflanzen habe ich vorher ausgeschlossen, weil sie lieber frische / feuchte Böden möchten. Dann habe ich aber gelesen, dass die meisten heimischen Wildgehölze auch mit trockeneren Böden klar kommen. Da einige davon wirklich große Vorteile für Insekten, Vögel und Säugetiere haben (wie zum Beispiel der Schneeball – Viburnum opulus oder der Faulbaum – Rhamnus frangula), hab ich mich entschieden es auszuprobieren. Oft werden die Sträucher dann auch nicht so groß, was aber auch okay ist. Müssen wir weniger schneiden.

Pflanzen

Hier seht ihr, alphabetisch geordnet, alle Pflanzen die in die Hecken kommen. Das Sternchen bedeutet dass die Pflanzen nicht einheimisch sind. Hier sind 4 von 45 Pflanzen nicht einheimisch. Das Ausrufezeichen bedeutet, dass sie invasiv sind. In dem Fall ist das der Schmetterlingsflieder. Er ist sehr umstritten. Ich mag ihn und werde, um die Umwelt vor seinem Ausbreitungsdrang zu schützen, seine Samenstände immer abschneiden.

Alle Pflanzen, von denen ich 5 gekauft habe, sind wurzelnackt. Sie sind günstiger, meist in Paketen ab 5 zu haben und sollen eigentlich nur im Frühling oder Herbst gepflanzt (und auch verkauft) werden. Ich hoffe sie schaffen es trotzdem…

Bartblume – Caryopteris clandonensis*

Dünenrose – Rosa pimpinellifolia

Duftender Schneeball – Viburnum farreri*

Dunkelrote Blasenspiere ‚Diabolo‘ – Physocarpus opulifolius*

Eingriffeliger Weißdorn – Crataegus monogyna 5 x

Faulbaum – Rhamnus frangula

Fingerstrauch – Potentilla fruticosa 5 x

Gemeiner Schneeball – Viburnum opulus 5 x

Gemeine Traubenkirsche – Prunus padus

Hechtrose – Rosa glauca 5 x

Holunder – Sambucus nigra

Hundsrose – Rosa canina 5 x

Kornelkirsche – Cornus mas 2 x

Kreuzdorn – Rhamnus cathartica

Männliche Salweide – Salix caprea Mas 2 x

Pfaffenhütchen – Euonymus europaeus 5 x

Rote Heckenkirsche – Lonicera xylosteum

Sauerdorn – Berberis vulgaris

Schlehe – Prunus spinosa 5 x

Schmetterlingsstrauch ‚Berries and Cream‘ – Buddleja davidii* !

Zimtrose – Rosa majalis

Anlage

Woraus besteht eine richtige Hecke? Das ist nämlich eigentlich nicht nur eine Reihe Thujas oder Hainbuchen, sondern ein ganzes System.

Diese Hecken nämlich natürlich sehr viel Platz ein und sind eher für die freie Natur gedacht. Ich lehne mich ab an dieses System an, habe einige Pflanzen die bis zur Höhe der Kernzone wachsen können (Kornellkirsche, Pfaffenhütchen, Salweide), aber eher Pflanzen der Mantelzone.

Worauf ich aber hinaus will, ist das eine Hecke wenn möglich auch einen Saum haben sollte. Dann müsst ihr nicht so viel mulchen, Beikräuter kommen nicht so leicht durch und der Boden trocknet nicht so leicht aus. Hat also nur Vorteile.

Ich habe mich bei Wildsamen Insel per Mail beraten lassen, ganz lieben Dank an Uta Kietsch dafür! In Gartenplanung Teil 4 findet ihr mehr heraus über Anbieter von Wildstauden und – samen. Meine Hecke bekommt nur knapp 2 m Platz am Zaun, aber davor soll trotzdem noch ein Saum kommen. Dank der Beratung habe ich mich für den Schmetterlings- u. Wildbienen-Saum von Wildsamen Insel entschieden. Die Zusammensetzung von dem Saum findet ihr in dieser PDF.

„Die Mischung besteht aus 90% Wildblumen und berücksichtigt in besonderem Maß die Ansprüche von Wildbienen und Schmetterlingen an Trachtpflanzen.
10% Untergräser dienen als Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen. Ein langer Blühaspekt mit einigen frühzeitig blühenden Arten, wie dem Barbarakraut, bis zu Hochsommerarten (Wegwarten und Malven) garantiert eine kontinuierliche Sammelquelle. Darüber hinaus natürlich auch für den Menschen attraktiv. Einige einjährige Arten sorgen dafür, dass bereits ab dem ersten Jahr ein ansprechender Bestand entsteht. In den Folgejahren werden sie von ausdauernden Arten ersetzt. Der Saum erreicht dann eine Höhe von 60-140 cm.“

Uta Kietsch, Wildsamen Insel

Unsere Hecken

Wir haben zwei Hecken, einmal insgesamt eine 25 Meter Hecke. Diese Hecke geht vom Westen um die Ecke in den Süden. Die seht ihr in der Gartenplanung von Johanna. Ich hab euch den Plan nochmal angehängt, er ist genordet.

Der rote Kasten im Osten ist die Hecke, die ich dort plane. Sie ist 14 Meter lang. Johanna hat die Hecke noch weiter runtergezogen Richtung Süden. Da befindet sich aber der Bestandsgarten unserer Nachbarn und ich möchte denen nicht die Sonne aus dem Westen nehmen. Dort wachsen Rosen und Beerensträucher.

Südwest Hecke

Ich habe zuhause mehrfach diese Hecke geplant und umgeworfen.

Leider hab ich dann irgendwie die ganzen süßen ausgeschnittenen Sträucher irgendwo verlegt, als es dann dran ging die richtige Hecke zu planen. Außerdem sind ja auch einige der Pflanzen noch nicht mit da.

Also haben wir uns auf unsere „Terrasse“ gesetzt und geguckt, auf welche Pflanzen wir gucken möchten. Ich war auch kurz im Haus um zu gucken wie es vom Sofa aus aussehen würde 😊.

Zusammen haben wir dann entschieden, was wo hinkommt. Da habe ich jetzt kein so schickes Bild für euch.

Für den Abstand zum Nachbarn im Westen haben wir 1,5 m Abstand genommen, zu dem Nachbarn im Süden nur einen Meter. Da haben wir weniger Platz und setzen eher Pflanzen die nicht so immens groß werden.

Ich hab zuerst geguckt, dass ich die Grenze richtig abstecke, wir haben ja noch keinen Zaun. Dann habe ich in 1,5 m Abstand mein Maßband gelegt und die Pflanzen mit dem gewählten Abstand aufgestellt.

Osthecke

An der Ostseite beginnt im Norden der Wald, im Süden das Grundstück von meinen Nachbarn.

Von den Nachbarn angefangen kommt eine Dünenrose, Zimtrose, Hechtrose, Hundsrose, ein Weißdorn, ein Pfaffenhütchen, eine Salweide (wird sehr groß) und eine frühe Traubenkirsche (auch sehr groß). Ich hab die Rosen so ausgewählt, dass die nahe beim Nachbarn kleiner bleiben und dann größer werden, damit sie nicht so zu den Nachbarn rüber wachsen und nicht stören.

Da haben wir aber noch nichts gepflanzt. Ich habe nur alles abgemessen und Platzhalter für die Pflanzen ausgelegt.

Einpflanzen

Ihr beginnt mit nem Loch 😂. Profi am Werk, ich weiß Bescheid 😂.

Das sollte circa doppelt so breit und tief sein, wie euer Topf oder Wurzelumfang. Wir haben eine Schaufel und einen Handbagger benutzt. Ging gut, bei unserem sandigen und teilweise verdichteten Boden. Da wir sandigen und nährstoffarmen Boden haben, haben wir bei den Pflanzen, die Nährstoffe mögen, 30 % Kompost mit dem Sand gemischt.

Gebt niemals reinen Kompost oder Dünger unten in euer Pflanzloch, das kann die Wurzeln von euren Pflanzen verbrennen und ihnen schaden.

Wir haben die Pflanzen etwas tiefer gesetzt, aber nur um einen Gießring zu haben – setzt eure Pflanzen nicht tiefer in die Erde, als sie im Topf waren! Bei Wurzelnackten darauf achten, dass alle Wurzeln unter der Erde sind.

Gut, dass es 30 Grad und sehr sonnig war. Sicher bestimmt auch nicht so toll für die Pflanzen, aber wir mussten schon mal anfangen.

Insgesamt 13 Löcher hat sepp geschafft, ich hab die Pflanzen vorher im Wasserbad getaucht. Und danach eingepflanzt. Wurzelnackte sollten 24 bis 48 Stunden in Wasser geweicht werden, damit die Wurzeln gut mit Wasser versorgt sind.

Die fast fertige Hecke

So, nach der Hitze waren wir alle ganz schön kaputt.

Aber hier das Ergebnis:

Wenn wir vom Südwesten runter gehen in den Norden, finden wir eine Salweide (wird sehr groß und wächst sehr schnell, lässt sich aber gut schneiden), eine kleine Bartblume, einen Holunder, ein Kreuzdorn, eine Hechtrose, einen Faulbaum, einen Weißdorn, eine dunkelrote Blasenspiere, eine rote Heckenkirsche, einen Sauerdorn und einen Schneeball. Dahinter wird noch ein Pfaffenhütchen und ein Duftschneeball kommen.

Und hier seht ihr Süden Richtung Westen haben wir einen Schneeball, einen Weißdorn (noch nicht gepflanzt) und eine Hechtrose.

Den Rest der Hecke machen wir, wenn die Gewerke soweit durch sind und meine restlichen Pflanzen angekommen sind.

Drückt uns die Daumen, dass alles gut anwächst. Ich werde noch Mulchmaterial besorgen, damit der Boden nicht so krass austrocknet.

Update Ende Oktober 2022

Alle Pflanzen sind bisher gut angewachsen, trotz des sehr trockenen und heißen Sommers. Der einzige der etwas schwächelt ist der Holunder, aber der treibt jetzt gerade nochmal ordentlich aus.

Treffen mit Naturgartenforum

Bei mir fand das letzte Treffen der Regiogruppe Berlin Brandenburg statt. Da waren einige fachkundige Gärtnerinnen dabei, die nochmal ein Blick auf meine Bepflanzung geworfen haben. Da wurde mir dann gesagt, dass meine Hecke an manchen Stellen doch zu eng gepflanzt ist. Mir wurde geraten den Kreuzdorn und Faulbaum zu versetzen. Das haben wir dann auch gemacht.

Wir haben dann noch begonnen den Heckensaum anzulegen, sind aber nicht so weit gekommen.

Heckensaum im Westen

sepp muss lohnarbeiten und ich führe weiter, was wir beim Naturgartenverein Regiotreffen von gestern begonnen haben. Ich befreie den Saum der Hecke (ca 1 – 2 Meter breit) von Beikräutern und lockere den Boden.

Danach stecke ich Blumenzwiebeln (um die 350). Leider ist unser Blumenzwiebel Bohrer verschollen und ich muss es mit so nem blöden Handbohrer machen. Naja.

Später hat mir dann sepp noch geholfen mit den restlichen Zwiebeln (ist echt mega anstrengend).

Währenddessen habe ich mit Totholz und Steinen die Beetumrandung gemacht und den Schmetterlings- und Wildbienen Heckensaum von Wildsamen Insel ausgesät. Ich mag organische Formen, nicht so eckige Beete und Kanten.

Hecke im Osten

Die Hecke im Osten haben wir Anfang Juli angefangen.

Die Kornelkirsche, Salweide und frühe Traubenkirsche sind seit August drin.

Kornelkirsche im Westen und Osten:

Die Salweide und die frühe Traubenkirsche waren von mir vergessen worden, umgekippt und halb vertrocknet, bevor sie gepflanzt wurden.

Trotzdem haben beide überlebt!

Das Pfaffenhütchen und die Hundsrose haben wir nicht mit rein gepflanzt, weil die zu groß werden, wie schon mit der Regiogruppe bei der anderen Hecke besprochen.

Ich finde leider kein Bild von der Hecke, werde es aber nachliefern ;).

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Published inGartenNaturgartenPermakultur
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