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Naturgarten und Permakultur

So lange noch, bis das Haus kommt...

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Ein kurzes Update über die Verknüpfung von Naturgarten und Permakultur. Ein paar Änderungen in meiner Planung und zum Schluss noch eine Buchempfehlung. Und natürlich viel Aufregung und Freude über das anstehende Gartenjahr.

Es ist ja schon einige Zeit vergangen und ich habe mich weiter fleißig belesen und mir Gedanken gemacht. Das Ganze ist ein Prozess, an dem ich euch hier im Blog teilhaben lasse. Kann auch sein, dass ich meine Meinung zu manchen Dingen mit der Zeit ändere. Der Garten ist zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen geworden und lässt mich nicht los.

Ich habe schon hier an der Wohnung einen kleinen Garten (erwähnte ich bereits). Ich wohne jedoch im dritten Stock ohne Fahrstuhl und bin chronisch krank. Die Treppen sind eine der Gründe, warum wir umziehen. Ich konnte mich nicht so richtig um den Garten kümmern, weil es mir nicht gut ging. Das größte Problem waren dabei die Treppen und cholerische Nachbarn, die jedes Mal vom Balkon brüllten, wenn einer meiner (damals noch zwei) Hunde ein Geräusch von sich gab.

In dem Garten hab ich relativ ungeplant herumgepflanzt, was viele Mißerfolge nach sich zog. Aber zurück zum Holzhäuschen Garten.

Naturgarten und Permakultur

Ich bin immer noch kein Profi, also sind das nur meine Gedanken, ohne Anspruch auf Richtigkeit.

Für mich gehören Naturgarten und Permakultur absolut zusammen. In Teil 1 meiner Gartenplanung habe ich ausführlicher über Permakultur berichtet. Dann bin ich auf den Begriff Naturgarten gestoßen. Was einen Naturgarten genau ausmacht, könnt ihr hier lesen.

Für mich ist das wichtigste am Naturgarten der große Wert, der auf Biodiversität, Arten- und Naturschutz gelegt wird. Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, ist Naturschutz und Förderung von Insekten, Reptilien, Amphibien und Säugetieren mein größtes Anliegen.

Daher habe ich auch beschlossen wirklich kaum noch nicht einheimische Pflanzen einzusetzen. Die Magnolien in Johannas Plan sind gestrichen und werden durch Vogelschutzgehölze ersetzt.

Das Naturgarten Prinzip ist aber explizit „nur“ für den Garten, während Permakultur das Ganze über das gesamte Leben ausbreitet. Ein Miteinander auch im sozialen Miteinander, mit der Welt, Mitmenschen und (nicht menschlichen) Tieren.

Mutterboden im Naturgarten

Was ich besonders interessant finde im Naturgarten, ist der Umgang mit Oberboden.

Mutterboden ist da nämlich nicht das schwarze Gold, sondern eine Gefahr für einheimische Wildkräuter. Beikräuter (ich mag den Begriff lieber als „Un“kraut) sind oft stärker und schneller als Wildkräuter. Das heißt, um einheimische Wildpflanzen zu unterstützen brauchen wir einen beikrautfreien Boden.

Wie bekommen wir den? Da wir ja ein Baublog sind und uns viele andere Hausbaumenschen folgen: wir haben definitiv einen Vorteil, da unser Garten oft in Teilen neu angelegt wird. Da gibt es oft gar keinen Oberboden mehr. Wenn doch, wird der Oberboden dazu abgetragen (oder gar nicht erst aufgetragen ;)), sondern Sand, Schotter oder Schutt. Dazu kommt dann eine ein bis zwei Zentimer hohe Schicht Kompost, worauf dann ausgesät wird. Dazu schreibe ich aber hier noch ausführlicher.

Aussäen statt fertiger Stauden

Dadurch, dass ich an vielen Stellen laut der „Wittschen Formel“ 😀 mit dem unkrautfreien Boden arbeiten werde, kann ich auch Stauden aussäen und einfacher Wildblumenwiesen säen.

Nur als Beispiel, eine Wildstaude bei Strickler kostet so ungefähr 3 Euro. Nehmen wir mal die Wegwarte (Cichorium intybus) als Beispiel. Als fertige Staude kostet die Pflanze 3,40 €, als Saatgut bei der Wildsameninsel bekomme ich 100 Samen für 2,10 €. Selbst wenn sich davon nur 50 % zu einer Pflanze entwickeln ist das Einsparpotential enorm. Natürlich wird es so länger dauern, bis alles fertig und eingewachsen ist.

Ich hab oft gelesen, dass es nicht empfohlen wird Stauden zu säen. Ich denke das liegt daran, dass viele Menschen sich scheuen den Boden in der oben genannten Form auszutauschen.

Ich trau mich einfach.

Dicker fetter Buchtipp

Wer sich mit dem Naturgarten ein bisschen mehr befasst, wird unweigerlich auf Reinhard Witt stoßen. Ein Pionier auf dem Gebiet, der sein ungeheures Wissen in sehr amüsanten und guten Büchern mit der Welt teilt.

Ich habe das Naturgartenbau Buch 1 und 2, die sind beide wirklich toll. Aber auch sagen wir mal „für Fortgeschrittene“ und Leute die wirklich viel bauen wollen. Im Naturgarten wird das Gelände oft viel stärker modelliert als im konventionellen Garten, da so verschiedene Habitate und Räume geschaffen werden können.

Das Buch was ich hier aber unbedingt empfehlen möchte ist Natur für jeden Garten. Das Einsteiger Buch. Das kostet nur erschwingliche 25 Euro und hat unzählige Tipps und Tricks um euch den Einstieg in euren Naturgarten so leicht wie möglich zu machen. Ich bin total begeistert.

Es werden dort Grundlagen geschaffen, damit wir erstmal verstehen was es mit dem Naturgarten auf sich hat. Er stellt Gärten vor, die er oder andere selbst angelegt haben. Es geht um Planung, Bepflanzung und auch ein bisschen ums Bauen (die wichtigsten Dinge). Es gibt Pflanzlisten und Bepflanzungsbeispiele und einfach unfassbar viele wertvolle Informationen. Damit seid ihr wirklich gut gewappnet um euren eigenen Garten zu planen, anzulegen und zu pflegen.

Nö, ich bekomme kein Geld dafür, ich bin nur sehr begeistert und liebe, liebe liebe dieses Buch.

Auf meiner Liste steht definitiv auch noch das „Nachhaltige Pflanzen und Aussaaten“ von ihm, aber das muss erstmal noch warten, geldtechnisch.

Das wars auch schon 🙂

Wie ihr seht, Stillstand gibt es hier nicht. Alles entwickelt sich weiter und je mehr ich lerne, desto mehr konkrete Ideen bekomme ich für den Garten. Ich halte euch natürlich auf dem Laufenden.

Ach und ich bin jetzt Mitglied beim Naturgarten e.V. und freue mich da total drüber. Ich kann mich mit Gleichgesinnten austauschen und hab Zugang zu Saatgut und hoffentlich vielen guten Ideen.

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Published inGartenNaturgarten
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