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Mutterboden: Schwarzes Gold oder nicht? Böden im Naturgarten

So lange noch, bis das Haus kommt...

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Dank den Naturgarten Büchern von Witt habe ich sehr viel über Böden gelernt. Das wollte ich mit euch teilen.

Je mehr ich lerne, desto mehr merke ich wie wenig ich weiß 😂

Besonders ist das mir bei der Lektüre von Hilgenstock und Witts „Das Naturgartenbau Buch 1 und 2“ aufgefallen (ja, die sind wirklich so teuer, doch es lohnt sich, so viel geballtes Wissen ist kaum zu übertreffen). Die beiden dicken Brocken arbeite ich gerade durch. Außerdem warte ich sehnsüchtig auf das Buch „Natur für jeden Garten“ von Reinhard Witt, um noch mehr über Pflanzpläne zu lernen. Den auch wenn in den Brechern einiges über Pflanzen steht, ist es doch eher ein Baubuch. Mit herrlichen Fußnoten und einem unverkennbaren und speziellen Humor, der mir jedoch sehr zusagt.

Der Boden im Naturgarten

Am Anfang habe ich noch geschrieben, dass es wichtig ist mit den eigenen Gegebenheiten zu gärtnern – das bleibt auch zum Teil immer noch richtig. Aber gerade zu Pflanzsubstraten und dem Anlegen von Naturgärten ohne Beikräuter (ich mag den Namen Un-Kräuter einfach nicht, sie haben mir nichts getan und haben sicherlich ihre Berechtigung :)) habe ich so viel dazu gelernt!

Denn viele unserer Wildpflanzen haben bestimmte Ansprüche und brauchen daher auch zugeschnittene Substratlösungen. Viele anpassungsfähigere Neophyten und andere Pflanzen können sich einfach viel besser durchsetzen und unterdrücken dann die angesäten Wildpflanzen.

Ich möchte viel mit Saatmischungen arbeiten, da ich es mir auch einfach nicht leisten kann mehrere riesige Beete mit fertigen Stauden zu besetzen.

Oberboden ist dabei quasi der „Feind“, den er ist voller Beikräuter Samen und Wurzeln, die dann die Wildpflanzen verdrängen, hier kommt es also darauf an, das Substrat so zu mischen, dass es den „Alleskönnern“ zu speziell wird und unsere Wildpflanzen eine Chance haben.

Also für die Beete werde ich an den Stellen den Oberboden komplett abtragen (wir haben eh nur eine minimale Schicht von höchstens 10 cm) und mir mein Substrat selbst zusammenstellen. Dafür gibt es im Buch gute Anleitungen.

Was ich bisher verstanden habe, ist das mit Kies, Schotter und Sand gearbeitet wird (welche Menge und in welcher Zusammenstellung variiert je nach Anpflanzung). Bitte nicht zu verwechseln mit Gärten des Grauens. Das hier werden wahre Insektenwunder. Wichtig ist es dass eine geringe, aber ausreichende Menge Kompost dazu gegeben wird und das nur 1 – 2 Zentimeter hoch und wird dann eingearbeitet. Hier kann aber nicht mit dem eigenen Kompost gearbeitet werden, denn der wird meist nicht heiß genug um Beikrautsämlinge abzutöten. Ihr benötigt Kompost mit dem RAL Gütesiegel.

Wo ihr den her bekommt, könnt ihr unter Kompost.de herausfinden. Wir werden unsere Holzhackschnetzel (für Wegeanlagen), Kies (für die Terrasse beim Gartenhäuschen) und unsere selbst gemischten Substrate bei dem regionalen Humus und Erdenwerk Jühnsdorf bestellen.
Es gibt auch Fertigsubstrate, da lern ich gerade noch mehr drüber.

Bei unseren sandigen Böden werden die Beete bis auf 50 cm Tiefe mit dem selbst gemischten, sterilen Substrat gefüllt.

Kompost auf unserem Sandboden

Sterile Böden im Naturgarten?

Wie passt denn das zusammen?
Das habe ich mich auch gefragt und dachte an all die wichtigen Bodenorganismen und Zusammenspiele mit Pilzen. Doch auch darauf wird im Buch gut eingegangen. Der sterile Boden ist ja nur das Anfangsstadium, was den Beikrautdruck auf ein Minimum reduzieren soll und somit den empfindlicheren Wildpflanzen die Möglichkeit gibt sich zu entfalten. Nach kurzer Zeit bildet sich von alleine ein gesundes Bodenleben und eine Humusschicht. Laut Witt sind solche Standorte nach wenigen Jahren schon nicht mehr von natürlichen Böden zu unterscheiden.

Außerdem sind die zu Beginn sterilen Böden für Jahre uninteressant für Mäuse, Schnecken und Maulwürfe, was zu weniger Ausfällen bei den Anpflanzungen führt und (ok würde für mich nie in Frage kommen) auch nicht dazu verleitet irgendwie mit Pestiziden zu arbeiten.

Fazit

Dieser Teil mit dem Boden hat mich echt nicht losgelassen. Ich habe vorher noch nie davon gehört Beete / Gärten so anzulegen. Vom Gefühl her ging es eher gegen das was ich so gelernt habe. Aber je mehr ich darüber gelesen habe, desto sinnvoller erscheint es mir.

Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Ich möchte einige Beete als Magerwiesen, Fettwiesen, nährstoffreiche und – arme Staudenflächen anlegen. Hach, alles so aufregend.

Dabei sollte ich aber nicht unser Haus vergessen 😄.

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