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Gartenplanung Teil 3: Praktische Gestaltung

So lange noch, bis das Haus kommt...

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Hier erfahrt ihr mehr über die praktische Planung in unserem Permakultur Garten. Wir basteln unsere Gestaltungs-Elemente und schieben sie so lange in unserem Garten herum, bis ein toller Plan entsteht.

In Teil eins haben wir unsere Wünsche herausgefunden und unseren Garten analysiert, im zweiten Teil das Ganze in Gestaltungs-Elemente übersetzt und jetzt fangen wir mit der praktischen Gartenplanung an.

Größe und Anordnung der Gestaltungs-Elemente

Unsere Gestaltungselemente haben wir ja bereits festgelegt. Die wollen wir jetzt aufs Papier bringen. Hier habe ich im Vorfeld sehr viel recherchiert. Also z. B. welche Größen für Staudenbeete sinnvoll sind, welche Größe die Bäume erreichen können, die ich pflanzen möchte. Ich habe nachgesehen wie groß die Sträucher werden und so weiter. Außerdem habe ich eine für mich passende Größe von Hochbeeten, die Größe des Gewächshauses, des Gartenhäuschens und den Geräteschuppen aufgeschrieben.

Achtet darauf, immer die Endgröße der Pflanzen zu beachten. Es wird viel zu voll und eng, wenn ihr nicht darauf achtet, wie groß eure Pflanzen werden können. Im Plan sind alle Pflanzen in ihrer Endgröße vermerkt. Wir spielen also das „long game“ 😎

Mein Vorgehen war nicht ganz wie im Permakultur Buch, da ich es erst kurz danach entdeckt hatte.

Laut Buch würdet ihr zunächst eine Liste anlegen mit den Angaben, was das Element braucht, um gut zu existieren und außerdem was das Element abgibt, oder wie es genutzt werden könnte. Das habe ich quasi nebenbei, beim Anlegen auf dem maßstabsgetreuen Plan des Grundstücks überlegt und dementsprechend geplant.

Das heißt, dass ich keine schattenliebenden Pflanzen in die direkte Sonne gesetzt habe, dass ich die Bäume so plane, dass sie mir und auch den Beeten Schatten spenden – vor allem zur besonders heißen Mittagszeit. Ich setzte das Gartenhäuschen so, dass ich in den Wald und auf den Teich (wenn er dann mal kommt) schauen kann. Die paar Pflanzen, die nicht einheimisch oder perfekt an unseren Boden angepasst sind, kommen an Stellen, wo ich sie oft begutachtet und ggf. gießen oder düngen kann.

Unser Garten

Hier seht ihr meine Skizze für unseren Garten.

Gartenskizze

Der Maßstab ist 1:125, d. h. alle Maße in der physischen Welt in Metern mit 0,8 multipliziert – und schon habt ihr das Maß auf dem Papier in cm. Andersrum entspricht 1 cm auf dem Plan 125 cm in der Natur. Unser Grundstück ist knapp 1.150 m² groß, die knapp 300 m² Waldstreifen habe ich hier nicht mit eingezeichnet.

Im Norden ist der Wald und die Grenze ist 24 m lang, im Osten sind es 37,4 m, im Westen 32 m und im Süden 24,9 m. Unser Haus wird im Südosten stehen.

Am Anfang war die Angst vorm weißen Blatt und ich habe ewig gebraucht, bis ich anfangen konnte. Da hab ich dann gemerkt, dass ich gerne alle Elemente (wie ja auch im Buch empfohlen) Maßstabsgetreu auf dem Grundstück anordnen würde.

Garten-Elemente

Also, wie oben schon beschrieben alles recherchiert und rausgesucht – hier seht ihr alle Elemente für den Garten:

Alle unsere Gestaltungs-Elemente im Garten

So, das war jetzt ja schon mal ne Menge Arbeit (das Ausschneiden und Recherchieren hat mehrere Stunden gedauert), aber jetzt habe ich veränderbare Elemente, die ich hin- und herschieben kann. Das hilft mir persönlich auf jeden Fall bei der Visualisierung.

Visualisierung vom Gartenplan

Ich habe tagelang geschoben und gegrübelt, bis ich einen brauchbaren Plan zusammen hatte.

Im Nordosten befindet sich, abgegrenzt vom Rest, ein Gemüsegarten mit Hochbeeten (4) und anderen Beeten, sowie das Gewächshaus (2) und die Himbeeren, so wie ein Vogelgehölz (19). In der Permakultur lässt mensch eher alles fließend ineinander über gehen, aber ich finde die Idee von einem sehr niedrigen Staketenzaun einfach zu niedlich.

Im Nordwesten befindet sich die Reptilienburg (18), die dort hoffentlich nicht viel gestört wird, darunter ist die Blumenwiese, am Ende davon befindet sich das Gartenhaus (6) mit Blick in den Wald. Daneben Stauden (14), Apfelbaum (16) und hinter dem Haus die Kirsche (8). Der Schatten von den beiden Bäumen lässt sich nutzen für eine geschützte Sitzecke am Haus.

In der Mitte am östlichen Teil ist ein weiterer Kirschbaum, mit einer Totholzhecke (13) davor. Am Haus direkt befinden sich im Norden der Geräteschuppen (9), im Osten Staudenbeete (14) (das eine ist auf den Weg gerutscht), im Süden Schmetterlingsstrauch (19) und Magnolie (12). Die grünen Herzen sind Kletterpflanzen, die als Sichtschutz dienen. Sowie ein Autostellplatz.

Im Nordwesten am Haus ist die Kräuterspirale (7), die Hollywoodschaukel (17) und darunter befinden sich das Pampasgras (11) und Staudenbeete (14).

Ganz im Südwesten befindet sich die große Wildgehölzhecke (1), da dort unsere Nachbarn sind. Die Hecke dient somit als Rückzugsort für Tiere, Möglichkeit zur Beobachtung , Sichtschutz und auch Windschutz, denn hier ist recht starker Westwind.

Vor der Hecke befindet sich die Rigole (5), also unsere Regenwasserversickerungsmulde. Dahinter werden Gehölze gepflanzt, die mit Überschwemmungen zurecht kommen.

Bisschen unfair, dass dann das andere Holzhäuschen (die Person) eine viel bessere Idee hatte, nach circa 20 Minuten 😂. Lag bestimmt NUR an meiner guten Vorarbeit.

Ohne es zu wissen, wurde hier nämlich noch mehr die Eigenschaften der Gestaltungs-Elemente berücksichtigt. Der große Solitär (10) steht jetzt direkt neben dem Gemüsebeet und sorgt damit für Verschattung. Damit trocknen die Beete nicht so schnell aus.

Das Gartenhaus (6, sieht hier aus wie 9) hat mit dem Teich (3) einen weiteren Beobachtungspunkt bekommen; die Himbeere begrenzt zum Wald (essen Rehe und Wildschweine eigentlich Himbeeren?). Die Kirschbäume (8) und der Apfel (16) stehen zusammen auf einer Streuobstwiese. Der gesamte Bereich von Kräuterspirale bis hoch zum Gartenhaus wird Wiese.

Vor dem Haus im Norden treffen sich die drei Wege und es entsteht eine Art Rondell, in dem ein weiterer Solitär (12a) gepflanzt wird. Darunter und vielleicht drumherum soll sich dann eine Sitzbank befinden.

Das Pampasgras ist vor den Carport der Nachbarn gewandert; die weißen und rosa Wedel sehen vor dem dunkelbraunen Carport bestimmt toll aus 🥰.


Fazit

Jetzt haben wir ja schon einiges geschafft! Wir haben Wünsche sortiert und diese in unsere gewünschten Gestaltungs-Elemente „übersetzt“.

Wir wissen, was alles in den Garten soll und welchem Zweck es dient. Wir haben alle Elemente gebastelt und so lange auf dem Grundstück rumgeschoben, bis ein toller Plan entstanden ist.

Jetzt fehlt natürlich noch die Auswahl der tatsächlichen Pflanzen, aber das machen wir dann in Teil 4!

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Published inGartenPermakultur
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