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Gartenplanung Teil 2: Gestaltungs-Elemente bestimmen

So lange noch, bis das Haus kommt...

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Hier erfahrt ihr mehr über die Gestaltungs-Elemente der Permakultur. Welche wir davon für unseren Garten ausgewählt haben und wie wir mit Ihnen unsere Wünsche erfüllen können.

Jetzt geht es darum unsere Wünsche in Gestaltungs-Elemente umzusetzen!

Ich kann auch hier wieder nur das Buch von Jonas Gampe, zur Permakultur im Hausgarten empfehlen, das uns hier als Anleitung dient!

Nachdem wir unser Grundstück im ersten Teil analysiert haben und unsere Wünsche, Ressourcen und Grenzen festgelegt haben, geht es jetzt darum was denn unsere Wünsche genau heißen.

Ich möchte einen Garten, der zu fast jeder Jahreszeit blüht, der bunt ist und organische Formen hat. Gewundene Wege, wippende Gräser. Wenn ihr (abgesehen von Permakultur Gärten) Cottage Garden oder Bauerngarten googelt, seid ihr auf dem richtigen Weg.

Ich füge nochmal unsere Wunschliste ein:

Gestaltungs-Elemente

Unser Garten ist relativ groß, mit 1150 m². Davon sind aber knapp 300 m² Waldstreifen.

Für die oben genannten Wünsche gibt es natürlich vielfältige Gestaltungs-Elemente und z. B. der Punkt Nahrung und Raum für Wildtiere kann durch sehr viele verschiedene Elemente realisiert werden, die auch schon mit in der Wunschliste drin sind. Im Buch findet ihr da noch einige andere Möglichkeiten euren Garten zu gestalten.

Hier geht es also ein bisschen ums Grobe, noch keinen genauen detaillierten Plan, wo was hin soll, sondern eher, was überhaupt in den Garten soll. Dadurch, dass ich das Buch schon vor einiger Zeit gelesen habe und auch schon länger am Garten plane, sind in der Wunschliste schon viele der Gestaltungs-Elemente vorhanden.

Welche Pflanzen z. B. in die Hecke kommen, oder welche Stauden gepflanzt werden soll, planen wir in Teil 4.

Bestehende Elemente

Wie gesagt, Neubaugebiet. Unser Grundstück ist recht leer, das könnte aber auch anders aussehen. Wenn ihr schon einen Garten habt und ihn umgestalten wollt, habt ihr natürlich viel mehr bestehende Elemente. Dann teilt ihr die Elemente in feste und bewegliche.

Bei uns ist es ja noch nicht viel: bis jetzt sind das Haus, die Terrasse und auch die Bäume vom Waldstreifen fest. Alles andere befindet sich noch in der Planung.

Geforderte Qualitäten

Hier geht es um die Permakultur Grundsätze, um unsere Wünsche und Anforderungen, und was dahinter liegt. Das ist mit Qualitäten gemeint. Manchmal haben mehrere Wünsche die gleiche Funktion. Was sind also unsere geforderten Qualitäten?

  • Bunter, schöner, üppiger Garten
  • Schatten und Abkühlung im Sommer
  • geschützter Außensitz bei Wind und Wetter
  • eigenes Gemüse ernten und essen können, ohne großen Aufwand
  • Obst zum Naschen
  • Rückzugsorte für Menschen
  • Rückzugsorte für Tiere
  • Beobachtungsplätze
  • frische Küchenkräuter
  • Raum für Ruhe und Erholung
  • Begehbarkeit des Gartens bei jedem Wetter
  • Schutz für Gartenmöbel im Winter
  • Unterstützung von Naturschutz und Artenvielfalt

Geforderte Qualitäten abdecken

Es gibt fast unendliche Gestaltungsmöglichkeiten im Garten. Welche davon unsere Qualtäten abdecken und uns auch noch gefallen, schauen wir uns jetzt an. Im Buch sind hier sehr viele Elemente kurz und bündig erklärt.

Was uns gut gefällt und warum

  • Blumenbeet, Wiese (kein Rasen!)

Das Beet wird nur mit mehrjährigen, oder sich selbst aussähenden Stauden bestückt. Dadurch ist der Pflegeaufwand nach der Neuanlage recht gering. Sie werden nach unserer Bodenbeschaffenheit und Standort ausgewählt. So arbeite ich mit dem was ich habe, anstatt mühevoll zu versuchen Pflanzen anzusiedeln, die nicht für meinen Garten mit seinen Eigenheiten taugen.
Die Wiese wird mit regionalen und einheimischen Saatgut angepflanzt, nach Neuanlage muss nur noch ca. 1 – 2 x pro Jahr gemäht werden. Wiesen gedeihen besonders gut auf mageren Standorten, da ist unser Sandboden perfekt,
Es entstehen so üppige, bunte Orte, die gleichzeitig als Rückzugsort und Futterquelle für Insekten und damit auch Vögel dienen. Damit auch die Fledermäuse etwas davon haben sollen auch nachtblühende Pflanzen einziehen.

  • Überdachte Terrasse am Haus, Gartenhäuschen mit Unterstand, große Bäume

Sie alle bieten Schutz vor dem Wetter und spenden Schatten. Hier können wir Menschen uns bei jedem Wetter aufhalten und zurückziehen. Auch die Gartenmöbel können im Winter hier bleiben.
Die Terrasse soll ausreichend Sitzfläche bieten, aber ist ansonsten recht nutzlos, daher nur so groß wie nötig. Da sich hier sehr viel aufgehalten wird, macht es Sinn aufwändigere Pflanzen, die z.B. öfter gegossen werden müssen, dort zu setzen.

  • Hochbeete, Mulchbeete mit Heu, Beerensträucher und Obstbäume, Gewächshaus

Hochbeete sind anspruchsvoll in der Neuanlage und müssen regelmäßiger gegossen werden als z. B. Mulchbeete. Sie sind allerdings ergonomischer zu bewirtschaften und bringen durch die Wärmeentwicklung höhere Erträge. Das Mulchbeet benötigt etwas Zeit, bildet aber durch das verrottende Heu von alleine ein nährstoffreiches Beet. Es muss nicht umgegraben werden, bei richtiger Bewirtschaftung auch kein Gießen (!!!) oder Düngen nötig. Hier ist eine Liste mit Beetformen in der Permakultur. Beerensträucher (angepasst an Boden und Standort) und Obstbäume brauchen nach erfolgreichem Anwachsen sehr wenig Pflege und bringen reichlich Ertrag. Auch hier können wir bei ausreichender Menge mit der Tierwelt teilen. Große Obstbäume spenden zudem Schatten und können so gesetzt werden, das wir den Schatten auch nutzen können. Das Gewächshaus ist für Tomaten und Gurken nicht zwingend notwendig, ich mag es aber sehr gern.

  • Kräuterspirale

Durch die verschiedenen Zonen gedeihen Kräuter hier besonders gut. Die Spirale kann in der Nähe der Küche / Terrasse gesetzt werden. So kann mensch schnell Kräuter zum Kochen holen.

  • Wildgehölzhecke

Sie kann sehr groß werden (mind. 2 m Breite sollte gerechnet werden), muss nur alle 5 – 15 Jahre geschnitten werden, wenn etabliert. Sie hält Wind ab und gibt einen Rückzugsort und Futterstelle für Tiere. Sie kann zudem als Sichtschutz dienen. Hier könnt ihr mehr über sie lesen.

  • Wildnis- Zone

Direkt am und in dem Waldstreifen lassen wir der Natur ihren Lauf. Dort darf wachsen und umfallen was möchte, wir schauen nur zu (außer es besteht Gefahr).

  • Feuchtbiotop ohne Folie

Da unser Boden ja teilweise schlecht Wasser versickern lässt, müssen wir eine Versickerungsmulde anlegen. Hier bietet es sich an, Pflanzen einzusetzen die mit Überschwemmung und schwankenden Wasserständen klar kommen. Ob es für ein Feuchtbiotop reicht, werden wir wohl erst im Verlauf sehen.

  • Teich

Ein Teich ist unser kleiner Traum. Am Liebsten ein Badeteich, aber dafür wird das Geld erstmal nicht reichen :). Wir planen aber einen Gartenteich (Umsetzung wird wohl dauern), zum Beobachten, mit der Hoffnung das sich Tiere ansiedeln und wir mal die Füße rein halten können. Wasser beruhigt mich sehr und macht mich glücklich.

  • Hängematte, Hollywoodschaukel und Liegen

Zum Erholen und zurückziehen, Natur beobachten oder mal ein Nickerchen im Garten machen. Eins von uns muss sich sehr viel ausruhen und hinlegen, da sollen im Garten an mehreren Stellen (Sonne, Schatten, Wind etc. ) verschiedene Rückzugsmöglichkeiten entstehen.

  • Kompost

Wie schon gesagt, alles ist ein Kreislauf und so wollen wir unseren anfallenden Biomüll gerne im Kompost wieder zu nährstoffreichen Humus machen.

  • Gartenwege

Trittsteine, Schotter oder Pflaster, wir sind uns noch nicht ganz sicher. Aber wir möchten für die Hauptlaufwege befestigte Wege, die noch Wasser versickern lassen.

  • Nistkästen für Vögel und Fledermäuse

Rückzugsort und Nistplatz für Vögel und Fledermäuse sind super wichtig. Lest hier mehr.
Der NABU empfahl uns mindestens 10 Fledermauskästen aufzuhängen, um erfolgreich Fledermäuse anzusiedeln. Die sind nämlich wählerisch und ziehen je nach Wind und Wetter gerne um. Achtet bei den Nistkästen darauf, dass sie vom NABU empfohlen werden. Ihr findet sie im NABU Shop oder auch bei Hassfeldt, vor allem dieses und dieses Modell wurde uns empfohlen. Wenn ihr woanders Fledermaus Kästen zum Verkauf findet, seid vorsichtig: Nicht alle machen Sinn für Fledermäuse und es kam auch schon vor, dass sie in ungeeigneten Kästen verstorben sind. Hier könnt ihr nochmal wichtige Fakten zur Fledermaus lernen. Und hier gibt es Anleitungen, um Kästen selbst zu bauen.
Vögel haben, je nach Art, auch unterschiedliche Bedürfnisse an ihre Nistkästen, die könnt ihr selbst bauen, Anleitungen findet ihr hier. Oder ebenfalls kaufen, z.B. beim NABU.

  • Totholzecken, Trockenmauern und Reptilienburg

Totholzecken sind aufgetürmtes, totes Holz, das so zu einem Rückzugsort und Futterplatz für allerlei Tiere wird. Damit kann mensch auch so genannte Benjes Hecken gestalten. Gibt dem Garten Struktur und Platz für Tiere.
Trockenmauern sind aufgeschichtete Steine, die nicht durch Mörtel oder ähnliches zusammengehalten werden. Die entstehenden Schlitze und Strukturen sind sehr wichtig für die Tierwelt.
Die Reptilienburg ist ein Rückzugs- und Überwinterungsort für Reptilien. Wie ihr sie bauen könnt, findet ihr hier.

Fazit

Ja, Garten anlegen braucht viel Planung, wenn es gleich von Anfang an gut laufen soll.
Jetzt haben wir den theoretischen Teil schon fast geschafft. Wir wissen welche Gestaltungs-Elemente in unseren Garten sollen und wie wir mit ihnen unsere Wünsche umsetzen können. Im nächsten Teil geht es dann um die etwas praktischere Planung, also was wo genau seinen Platz finden soll und warum.

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