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Die Baustellenzufahrt und der Kranstellplatz

So lange noch, bis das Haus kommt...

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In diesem Artikel möchten wir mal einen Zwischenstand zu einem unserer Unsicherheitsthemen Nummer 1 geben: Baustellenzufahrt und Kranstellplatz. Kann das Haus einfach gestellt werden und müssen wir mit Asphalt um uns werfen?

The road less traveled, oder „Baustraßen stinken“

Ein Grundstück in der zweiten Reihe, gleich am Wald hat schon etwas romantisches – bis es um die Frage der Baustellenzufahrt und eines Kranstellplatzes geht. Wo unser Grundstück liegt, konntet ihr ja bereits lesen. Vom geteerten Im Schilfgrund geht eine kleine gepflasterte Zuwegung ab. Entlang der Grundstücksgrenze unseres neuen Nachbars ca. 18 m plus Breite des Fußweges. Und genau da wird es eng: einerseits, weil die Zuwegung „nur“ 6 m breit ist und andererseits weil auch der Kurvenradius „kompakt“ ist.

Bisher konnte uns leider noch niemand verbindlich sagen, wie das alles mit Kran oder Lastern klappt. Der Hausverkäufer ist natürlich zuversichtlich. Der Architekt fragt zumindest bei der Spedition an. Dazu haben wir ihm den Bestandsplan gegeben, den uns der Grundstücksverkäufer Herr V. freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. Auf eine Antwort warten wir aber noch…

Das Tiefbauamt Zossens, mit dem ich gerade telefoniert hatte, vertritt pauschal die Position, dass Grundstücksüberfahrten zu asphaltieren sind. Das wollen wir aber gar nicht: einerseits ist es teuer und andererseits ist es ökologisch Gift. Dort war anscheinend auch nicht ganz klar, dass es nicht nur um den kleinen Schwalbenschwanz, wie bei all den anderen Grundstücken geht, sondern gleich um ca. 20 mal 6 m. Recycling als Schutz möchte die Stadt Zossen auch nicht, weil sich das so schnell verteilt.

Apropos schnell: Es kommt ja noch dazu, dass zwischen dem Legen der Bodenplatte und dem Aufstellen des Hauses noch einmal 3-4 Monate liegen. Es wäre also zu hinterfragen, ob dann wirklich für ganze 5 Monate eine solche Baustraße dort liegen kann und soll. Wir hoffen ja einfach, dass es, wie vom Bausachverständigen vorgeschlagen, auch mit Gummimatten oder Stahlplatten geht.

Die Zuwegung ist nämlich laut Grundstücksverkäufer genau wie alle anderen Straßen in den Wünsdorfer Sonnengärten tragfähig. Da die Straßen nun aber an die Stadt Zossen übergeben wurden, hat diese natürlich das letzte Wort.

Ich habe dazu eine Mail an das Tiefbau-Amt der Stadt Zossen geschickt (falls mal wer eine E-Mail-Adresse der Stadtverwaltung Zossen braucht: vl-[Name des Fachbereichs]@svzossen.brandenburg.de). Wie vorher telefonisch abgestimmt habe ich neben dem Lageplan auch noch ein paar Fotos von der Zuwegung eingeschickt. Mal sehen, was die Kollegen des Tiefbauamtes dazu sagen.

Ein Tipp auf jeden Fall vorweg: Wenn ihr ein Grundstück habt, könnt ihr nicht genug Fotos und Vermessungen von jedem erdenklichen Winkel in und um das Grundstück herum machen. Wir haben nämlich festgestellt, dass wir das nicht gemacht haben. So fehlen einige interessante Stellen.

Bevor es übrigens an das tatsächlich Befahren und Bauen geht, sollten ohnehin fleißig Fotos gemacht werden. Am Besten von allem, das potentiell beschädigt werden könnte: Bordsteinkanten, Straßenoberfläche, Pflastersteine, Gulli-Deckel, Nachbarszäune/-tore/-autos, Straßenschilder, Wasserzähler, Hydranten. Ihr könnt euch einfach vorstellen eine Herde Elefanten würde die Straße herunter rennen und auf euer Grundstück trampeln – was dabei mitgerissen oder beschädigt werden könnte und würde, sollte ein schönes Andenkensfoto von „damals“ (=vorher) bekommen. Damit ihr es dann mit den Nachher Fotos vergleichen könnt. Es soll Gemeinden geben, die ihre maroden Straßen über Bauherren sanieren lassen. 😅

Wohin mit dem Kran?

Für uns ist ja auch noch die Frage spannend, wo eigentlich der Kran hin kann und soll. Ich habe da als Laie mal recherchiert, wie viel ein Kran eigentlich bei welcher Ausladung heben kann und was so ein Stück Haus eigentlich wiegt:

Ich hab das vermutlich größte Stück Wand mit den wenigsten Fenstern angenommen und bin bei 550 kg/m³ Dichte (getrocknete Kiefer) auf knapp unter 1,3 t (8,5 m * 2,9 m * 0,09 m * 550) gekommen.

Welche mobilen Kranfahrzeuge Fullwood so üblicherweise nimmt, habe ich anhand von YouTube Videos versucht herauszubekommen. Die Liebherr-Seite hat da zum Glück hübsche Bilder zum Abgleichen.

Screencapture aus https://youtu.be/6apkVdjpCBM?t=5; Bild von Liebherr LTM 1050-3.1

Wenn es tatsächlich einer der Krane, wie der Liebherr LTM 1050-3.1 ist (das sind aber neuere Modelle – wenn ich mir so die Details anschaue), was sagt uns das nun? Erst mal nichts. Aber zum Glück gibt es ein Manual auf der Liebherr-Seite: als PDF.

Hier können wir also sehen, wie viel Tonnen bei der jeweiligen Position transportiert werden können. Zum Beispiel können bei 9t Ballast (Gegengewichte hinten am Kran) 1,4 t in einer Entfernung von 36 m bei 8 m Höhe angehoben werden. Kann der Kran also einfach auf der Straße stehen? Und über das Haus unserer Nachbarn Hausteile transportieren? Schauen wir doch mal auf den Lageplan:

18 m ist ist Kante vom Grundstück des Nachbarn, dann noch mal etwa 15 m um an die hinterletzte Ecke des aufzustellenden Hauses zu kommen. Sind 32 m. Bei 32 m hat der Kran eine maximale Hubhöhe von ca. 7m bei einer Traglast von max. 1,6 t. Das wird so also eher nichts.

Kann der Kran dann auf die Zuwegung? Die ist leider nur 6 m breit. Die Kräne haben im Normalfall eine Abstützbreite von 7 bis 7,5 m. Unser neuer Nachbar, der vor uns das Grundstück bebaut hat uns zwar schon angeboten, dass wir ruhig auf seinem Grundstück abstützen können, aber dann muss das wieder mit der Straße passen. Unser Tiefbauer hat jedenfalls im Angebot für die Bodenplatte auch schon mal die Einrichtung eines Kranstellplatzes mit Recycling Schotter vorgesehen. Dazu muss der Kran dann nur irgendwie auf das Grundstück kommen.

Wie dem auch sei: bei allen Recherchen und Suchen bleibt es am Ende die Entscheidung der Hausfirma. Blöd nur, dass der Kran natürlich auch immer größer geht – aber Mehrkosten an dieser Front gehen dann zu unseren Lasten. Hoffen wir also, dass es irgendwie klappt.

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Published inGrundstückHausKnow-How
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