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Bemusterung bei Fullwood, Teil 2

So lange noch, bis das Haus kommt...

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Hier gehts um die Dacheindeckung, den Wandaufbau mit unseren Entscheidungen für die Innenwandgestaltung, sowie einem Fazit zu unserer Bemusterung und dem Verhalten von Fullwood.

Als erstes ein Nachtrag, wer das Update im ersten Bemusterungspost nicht mitbekommen haben: Unsere Fenster werden jetzt aus Fichte anstatt Meranti (warum lest ihr hier), die können dunkler werden als die Kiefer. Nicht ganz so dunkel, wie wir eigentlich wollten. Aber viel besser als ein helles Grau.

Aber jetzt zum zweiten Teil der Bemusterung.

Haustür und Fenster hatten wir ja schon in Teil 1.

Heizlast und Statik

Die Wärmelastberechnung und Angaben zur Statik haben wir gemeinsam mit dem Architekten ausgefüllt. Das ging recht fix.

Wir mussten für die Wärmelast natürlich angeben, womit wir dämmen wollen. Eigentlich war Holzfaser geplant. Da müssen wir Montag aber eventuell nochmal anrufen, da wir eigentlich lieber mit Hanf als Holzfaser dämmen würden und da die Wärmeleitfähigkeit etwas besser ist (was aber schlechter ist für Dämmung 😅). Hanf hat den Vorteil das Schimmel, Pilze und Insekten Hanf überhaupt nicht mögen und es daher etwas wohngesunder ist, wenn auch ein kleines bisschen schlechter dämmt.

Dacheindeckung

Da wir mit dem Richtmeister von Fullwood das Dach gemeinsam eindecken werden, erhalten wir auch alle Materialien hierfür von unserem Hausanbieter.

Im Preis enthalten waren die Heidelberg Betondachsteine von Creaton. Wir fanden jedoch die Verona wesentlich schöner. Die Änderung ist zum Glück auch preisneutral.

Eigentlich wollten wir Biberschwänze in Doppeldeckung, die haben uns total verzaubert.

Biberschwanz in Doppeldeckung

Dies ist jedoch keine Standardverlegung, deswegen machen die Fullwood Richtmeister_innen keine Biberschwänze (was auch vollkommen ok ist). Aber wir haben keine Dachdecker_innen finden können, die uns überhaupt ein Angebot machen würden. Und das Geld zu sparen und es mit Richtmeister_in selber zu machen, war auch verlockend. Also kein Biber, dafür Geld gespart. Und so klein wie wir beide sind, können wir eh nicht aufs Dach gucken 😅.

Kompromisse gibt es beim Bauen immer wieder.

Wandverkleidung

Zu Beginn wollten wir weniger Holz im Innenraum. Nach einiger Überlegung haben wir uns aus unterschiedlichen Gründen dazu entschlossen, relativ viele Wände zu verbohlen (ich werde verbohlen hier als verb für die Holzverkleidung benutzen). Die Bohlen sind Halbbohlen – 19,6cm breit und 2,1cm dick (eine Bohle hat per Definition mindestens 4cm Dicke). Pro Quadratmeter kosten sie 35 €.

Warum verbohlen wir mehr? Dazu gibt es drei Hauptgründe:

  1. Wir wollen das es auch innen wie ein Holzhaus aussieht.
  2. Zeitersparnis und Arbeitsersparnis
  3. Angenehmeres Wohnklima

Punkt 1 erklärt sich von selbst.

Punkt 2 vielleicht nicht ganz. Wir machen ja den Trockenbau selbst.
Unsere Außenwände sind aus der Kombiblockwand, die Fullwood anbietet. Das bedeutet Folgendes:

Wandaufbau Kombiblockwand von Fullwood

Die Wände haben außen eine 9cm dicke Massivholzschicht (1),
dann kommt das Fachwerk (2) mit 12cm,
dieses wird gedämmt (3) (mit Hanf oder Holzfaser),
darauf kommt eine Dampfbremse (4)(diffusionsoffen).
Dann folgt eine Installationsebene (5) von 4cm (kann auch noch gedämmt werden (6)).
Davor kommt dann entweder eine Beplankung mit Gipskarton (oder Lehmplatten oder ESB) (7), die dann noch gespachtelt, geschliffen und bemalt / tapeziert werden muss.
Bei der Verbohlung kommen direkt auf die Installationsebene die Holz Halbbohlen. Die müssen (wenn gewollt) zwar noch lasiert werden, aber das wars dann. Kein Spachteln, kein Schleifen, (lasieren). Fertig.

Bei den Innenwänden ist ebenfalls 12cm Fachwerk, jedoch keine Installationsebene, sie werden beidseitig beplankt oder eben verbohlt.

Wie ihr seht, sparen wir uns damit sehr sehr viel nerviges Spachteln und Abschleifen. Was wir in anderen Blogs bei der Eigenleistung so gesehen haben.. Ist das wohl eine sehr unangenehme und zeitintensive Arbeit.

In dem ersten Bemusterungspost konntet ihr diese beiden Pläne schon zwecks der Fensteröffnungen bewundern. Hier sind sie noch einmal um zu erklären, welche Wände verbohlt werden und welche nicht.

Erdgeschoß

Alle orange markierten Wände werden verbohlt. Also der Flur, das gesamte Arbeitszimmer, die Außenwände vom Wohnzimmer und die Außenwände der Küche.

An der Innenwand vom Wohnzimmer wollen wir eine Nische anbringen und vielleicht eine Tapete oder etwas Farbe.
Die Innenwand der Küche ist fast vollständig mit Hochschränken und Kühlschrank verdeckt, da wäre es reine Geldverschwendung.
Bei der Treppe hat uns der Tischler, der die Treppe baut, quasi davon abgehalten, weil es zu viele verschiedene Holzarten wären (Treppe Esche, EG Bodenfliesen in grauer Holzoptik, OG Fichtendielen). Dort kommt wahrscheinlich Tapete oder vielleicht weiße Wände mit Kunst?
Der HWR ist reiner Nutzraum ohne Wohnwert für uns, da waren uns die Bohlen auch zu teuer.
Das Gäste WC bekommt ja die tolle Tapete.

Obergeschoss

Treppenaufgang bleibt ohne Holz. Das große Schlafzimmer wird im Kniestock und an den Außenwänden verbohlt. Die Innenwände im Norden sollen farbig oder tapeziert werden, auch mit Nische. Die Innenwände im Süden sollen doppelt verplankt werden, zur Schallreduktion und bleiben wahrscheinlich erstmal weiß. Die Schrägen selbst auch.
Das Bad wird verbohlt, bis auf die Schräge.
Das kleine Schlafzimmer bekommt verbohlte Außenwände, Kniestock und den oberen Teil der Schräge. Die Innenwand zum anderen Schlafzimmer wird auch doppelt verplankt.

Punkt 3, das angenehmere Wohnklima ist dem natürlichen Verhalten von Holz geschuldet. Es kann sehr gut Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben und trägt daher zu einer angenehmen Luftfeuchtigkeit bei. Holz filtert zudem auch Schadstoffe aus der Luft.

Laut Studien soll Holz in Innenräumen auch beruhigend und Puls und Blutdruck senken. Dieser Punkt spielte aber ehrlich gesagt keine Rolle 🙂

Fazit

Die Zusatzkosten der gesamten Bemusterung halten sich absolut in Grenzen.

Für ein Fenster Upgrade auf Fichte (1450 €), Aluminium Wetterschenkel an allen Fenstern (500 €), Türgriffe der Haustür (innen und außen) in Schwarzstahl (230 €) und der RAL Farbe (253 €) sind absolut übersichtlich und stammen direkt vom Hersteller und nicht von Fullwood selbst.

Das Verhalten vom Architekten / Fullwood erscheint uns hier besonders fair und ehrlich.

Wir wollten eigentlich gleich die Verschattung der Südseite mit Raffstores und Hitzeschutzmarkisen über Fullwood bestellen. Unser Architekt riet uns davon ab und sagte wir sollten erst einmal einen Sommer abwarten und gucken ob es überhaupt notwendig ist. Aber auch wenn wir es sofort einbauen wollen, sollten wir es lieber direkt beim Hersteller kaufen. Fullwood schlägt hier für die Beschaffung und Organisation 30% auf den Preis drauf.

Genau das gleiche empfahl er uns für die Dämmung und Beplankung, lieber direkt im Baustoffhandel kaufen und die 30% sparen.

Auch bei den steigenden Baustoffpreisen und vor allem Holzpreisen in Deutschland / weltweit konnte uns die Firma hinsichtlich des Hauses beruhigen. Die Preisbindung wird eingehalten.

Mit der Ehrlichkeit und Vorgehensweise fühlen wir uns sehr gut aufgehoben und warten gespannt auf den Baubeginn. Das der jetzt etwas länger dauert ist auch vollkommen okay. Bei anderen Anbietern dauert es deutlich länger und es gibt überall begrenzte Kapazitäten.

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